Gehaltsrechner

Gehaltsrechner

Die Unterscheidung zwischen dem Bruttogehalt und dem Nettogehalt kann selbst für erfahrene Spieler auf dem Arbeitsmarkt eine Herausforderung sein. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren, die beeinflussen können, welche Summe am Ende wirklich auf dem Konto ankommt. Um einen besseren Einblick in diese Metrik zu bekommen und somit einen besseren Überblick darüber, wie viel Geld am Ende wirklich zur Verfügung steht, empfiehlt sich die Nutzung eines Brutto-Netto-Rechners. Mit ihm können die Unterschiede nicht nur einfach berechnet werden. Der Anwender erhält darüber hinaus einen interessanten Einblick in die verschiedenen Punkte, die das eigene Einkommen beeinflussen können.

Grundlagen des Gehaltsrechners

Es gibt die Brutto-Netto-Rechner in unterschiedlichen Ausführungen, mit verschiedenen Funktionen und teilweise stark variierender Komplexität. Die meisten Menschen nutzen die Tools im Internet vor allem als einen Lohnrechner. Sie können das vereinbarte Bruttogehalt eingeben, müssen einige zusätzliche Faktoren wie den Wohnort und die Steuerklasse eingeben und erhalten daraufhin einen exakten Überblick über die Abzüge. Auf diese Weise wird mit einem Blick ersichtlich, wie viel Nettogehalt vom Bruttogehalt übrig bleibt.

Der Brutto-Netto-Rechner kann aber für weit mehr Szenarien genutzt werden als einfach nur die Überprüfung des eigenen Lohnzettels. Es gibt, je nach Personengruppe, eine Vielzahl von Besonderheiten, die einen Einfluss auf das eigene Einkommen haben können. Freiberufler und Selbstständige haben beispielsweise mit anderen Faktoren als der klassischen Sozialversicherung zu arbeiten und bei Rentnern gibt es mitunter erhebliche Unterschiede bei den Abzügen auf die Rente. Der Rechner soll am Ende dabei helfen, dass transparent und verständlich klar ist, mit welchen Summen gearbeitet wird und was man auf dem eigenen Konto erwarten kann.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Brutto und Netto?

Nicht nur Berufseinsteiger sehen die Unterscheidung zwischen Brutto und Netto oft als eine Herausforderung an – selbst gestandene Figuren auf dem Arbeitsmarkt haben oftmals ihre Schwierigkeiten, die genaue Unterscheidung zu verstehen. Brutto bedeutet dabei in eigentlich allen Fällen „vor Abzug“. Der Arbeitgeber wird beispielsweise im Laufe der Gehaltsverhandlung immer ein Bruttogehalt angeben und niemals ein Nettogehalt. Das liegt daran, dass er nicht abschätzen kann, welche Abzüge bei einem potentiellen Arbeitnehmer vorhanden sein werden. Nach dem Abzug von Steuern und Dingen wie den Sozialversicherungsbeiträgen erhält man den Nettobetrag. Das ist dann das, was tatsächlich auf dem Konto landet.

Die Höhe der Abzüge kann dabei von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden:

  • Regionale Unterschiede bei der Besteuerung
  • Die individuelle Steuerklasse der betroffenen Person
  • Staatliche Zuschläge wie Elterngeld oder freiwillige Abzüge wie die Kirchensteuer

 

Auch solche speziellen Faktoren wie der Steuerfreibetrag können sich, je nach persönlicher Stellung oder Szenario, verändern. Daher hilft der Brutto-Netto-Rechner weiter, ganz individuell für die eigene Situation eine Berechnung der Faktoren durchzuführen und am Ende ein exaktes Ergebnis zu erhalten.

Mit welchen Steuern und Abzügen auf das Bruttogehalt muss gerechnet werden?

Zu den wichtigsten Abzügen auf das Bruttogehalt zählen die klassischen Steuern. Sofern man ein Gehalt verdient, das über den festgelegten Steuerfreibetrag hinausgeht, behält der Staat einen Teil der Gehälter in Form der Lohnsteuer ein. Dabei gibt es eine progressive Entwicklung. Je mehr man verdient, desto höher ist der Anteil dessen, was davon an den Staat abgeführt werden muss. Gerade diese steuerliche Entwicklung beim eigenen Brutto-Gehalt ist es, die für viele Menschen bei der Nutzung eines Gehaltsrechners geschätzt wird.

Es gibt neben den Steuern allerdings weitere Abzüge, die eine wichtige Rolle spielen können. Die Sozialversicherungsbeiträge sind dabei ein wichtiger Faktor, der sich aus dem Gehaltsrechner ergibt und abgelesen werden kann. Konkret geht es hier um die Kranken- und Pflegeversicherung, die Rentenversicherung und die Arbeitslosenversicherung. Sie sind der zweite große Anteil bei den Abzügen und orientieren sich mit festen Prozentsätzen am Bruttogehalt der Nutzer. Wer darüber hinaus Mitglied in der Kirche ist, wird auch die Kirchensteuer als einen Abzug vom eigenen Brutto erhalten.

Zu den klassischen Abzügen vom Bruttogehalt gehört daraufhin ebenfalls der Solidaritätszuschlag. Dieser muss aber inzwischen nur noch ab einem bestimmten Einkommen bezahlt werden.

Welche zusätzlichen Faktoren können für den Brutto-Netto-Rechner eine Rolle spielen?

Die klassischen Einkünfte in Form einer monatlichen Gehaltszahlung sind natürlich die Regel für die meisten Arbeitnehmer. Es gibt allerdings verschiedene besondere Situationen, die einen weiteren Einfluss auf die Zahlen aus dem Lohnrechner haben können. Da wären etwa die Sonderzahlungen, die besonders in den vergangenen Jahren bei vielen Menschen ausgezahlt worden sind.
Prämien, Sonderzahlungen und Zulagen werden bei der Einkommenssteuer in der Regel gesondert behandelt und machen es noch ein wenig schwieriger, die monatlichen Bezüge genau kalkulieren zu können. Mit dem Gehaltsrechner lassen sich diese Besonderheiten berechnen und darüber hinaus erhält man einen interessanten Einblick in die Frage, inwiefern solche Zahlungen die eigene Einkommensteuer verändern können. Individuelle Veränderungen bei der Berechnung von Brutto zu Netto können auch durch Faktoren wie Elterngeld oder Kindergeld entstehen. Sie schaffen steuerliche Besonderheiten, die natürlich ebenfalls im Brutto-Netto-Rechner abgebildet werden. Das gilt auch im besonderen Maße für den persönlichen Steuerfreibetrag, der sich durch unterschiedliche Aspekte verändern kann – beispielsweise durch eine Schwerbehinderung.

Anwendungsszenarien und spezielle Überlegungen

Generell ist die Nutzung eines Brutto-Netto-Rechners für jeden empfehlenswert, der einen genaueren Einblick in die Berechnung des Nettogehalts haben möchte. Klassischerweise sind es Berufseinsteiger oder Menschen, die einen Schritt in ihrer Karriere machen, die sich einen genaueren Überblick verschaffen wollen. So lassen sich nicht nur Branchenunterschiede bei einem Karrierewechsel schnell erfassen, auch das Einstiegsgehalt sollte klar sein und man kann entsprechend kalkulieren.

Wechsel der Berufslaufbahn

Es sind nicht nur Veränderungen im eigenen Leben, die einen Einfluss haben können – wenn unter anderem plötzlich ein Kinderfreibetrag vorhanden ist – sondern in der Regel vor allem Veränderungen in der Karriere. Ein gestiegenes Gehalt, ein Wohnortwechsel oder neue Zuschläge können erhebliche Auswirkungen auf die Lohnsteuer haben. Bei einem Berufswechsel oder Karriereaufstieg lässt sich mit dem Gehaltsrechner schnell überblicken, wie sich diese Veränderungen auf der Abrechnung darstellen.

Besonderheiten für Freiberufler und Selbstständige

Bei Freiberuflern und Selbstständigen gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die sich vom klassischen Arbeitnehmer unterscheiden. Das gilt schon, weil viele von ihnen beispielsweise in einer privaten Krankenversicherung zu finden sind und von einem Großteil der Sozialversicherungsbeiträge befreit sind. Der Brutto-Netto-Rechner hilft hier vor allem dabei, die steuerlichen Belastungen bei schwankenden Einkommen absehen zu können. Weiterhin ist es eine gute Grundlage, um sich für Optimierungen zu entscheiden, die die eigene Steuerlast drücken können.

Internationale Arbeitnehmer in Deutschland

Das deutsche Steuersystem gilt nicht ohne Grund als recht komplex und überfordert auch viele Menschen, die bereits ihr ganzes Leben hier arbeiten. Wer aus dem Ausland nach Deutschland wechselt, wird also möglicherweise Probleme bei den ersten Berechnungen bekommen. Mit dem Lohnrechner sollte es mühelos möglich sein, sich selbst den Umstieg zu erleichtern. Auch Faktoren wie die Doppelbesteuerung werden berücksichtigt, sofern das im eigenen Fall Anwendung finden sollte.

Regionale Besonderheiten

Während die generelle Lohnsteuer in allen Teilen des Landes gleich ist, gibt es bei anderen Steuerarten mitunter regionale Unterschiede. So zahlen Arbeitnehmer in Bayern und Baden-Württemberg beispielsweise nur acht Prozent Kirchensteuer, während der Rest des Landes neun Prozent bezahlt. Auch sonst gibt es beispielsweise deutliche Unterschiede bei solchen Themen wie der Grunderwerbssteuer – diese spielt für den eigenen Lohnzettel aber natürlich erst einmal keine Rolle.

Mit dem Brutto-Netto-Rechner steuerliche Optimierungsmöglichkeiten finden

Nur wenn ein grober Überblick über die eigenen Belastungen vorhanden ist, lassen sich ernsthafte Überlegungen anstellen, an welchen Stellschrauben sich drehen lässt. Seien das nun Verbesserungen bei der Steuererklärung, eine verbesserte Nutzung von Freibeträgen oder etwa eine Veränderung bei den Zulagen – Möglichkeiten sind zahlreich vorhanden. Mit dem Brutto-Netto-Rechner ist es möglich, diese Potentiale zu erkennen und im Anschluss für geringere Steuerbelastungen zu nutzen.

Nutzung von staatlichen Leistungen und Freibeträgen optimieren

Es gibt zahlreiche Menschen, die sich nicht darüber im Klaren sind, welche Zulagen und Unterstützungen der Staat ihnen zur Verfügung stellt. Durch Kindergeld und Elterngeld sowie die entsprechenden Freibeträge lässt sich die finanzielle Belastung im familiären Haushalt deutlich reduzieren. Auch diese Möglichkeiten sollte der Rechner aufzeigen und somit hoffentlich für ein besseres Familienbudget sorgen.

Auswahl und Nutzung eines Gehaltsrechners

Es gibt nicht den einen Rechner, der für alle Ansprüche geeignet ist. Bei der Auswahl kommt es beispielsweise auf die eigene Lage an – Freiberufler oder Arbeitnehmer – und natürlich die möglichen Einstellungen, die vorhanden sind. Man sollte sich daher einen Gehaltsrechner suchen, der perfekt auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Die entsprechenden Ergebnisse lassen sich im Anschluss mit einer zusätzlichen Recherche auswerten. Der Gang zum Steuerberater kann sich lohnen, wenn man der Meinung ist, dass die Potentiale für steuerliche Optimierungen hoch genug sind.